Zu sehen war eine Schiffsinstallation mit dem Banner „Das Boot ist nicht voll“, das zwischen zwei Masten angebracht war. Im Sommer 2018 hatten Asylwerber der Region Neusiedl am See unter Anleitung des Künstlers Hüseyin Işık an der „Arche Noah 2.0“ gebaut.

 

Zu hören waren eine berührende Eröffnungsrede von Christa Wendelin, danach Texte zu den Themenbereichen Flucht und Vertreibung. Christa Zettel (Gott würfelt nicht) verwies auf einen Text über Afghanistan, den sie 1988 verfasst hatte und stellte Bezüge zum Heute her. Richard Bodyn nahm zu den globalen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten Stellung. Willi Stelzhammer las aus seinem aktuellen Programm – satirische, ironische, kritische und berührend-nachdenkliche Gedichte über den Zustand der Welt. Und Saleh Shlash, selbst  geflüchtet, las sein Gedicht im deutschen Original und arabischer Übersetzung. Darüber hinaus wurden Texte anderer Autoren  vorgetragen - Wasiat Dawodus Gedanken zur Reise ins Ungewisse und - zweisprachig – “Kaspisches Meer” des bedeutenden türkischen Dichters Nâsım Hikmet. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ariane Umathum.

 

Mit “Rettungsgasse Arche Noah 2.0 Fluchtworte” wurde der vielen Menschen gedacht, die tagtäglich auf der Flucht in abenteuerlichen Schiffskonstruktionen ertrinken, an die 71 Menschen, die drei Jahre zuvor in einer Pannenbucht unweit des Veranstaltungsortes tot aufgefunden worden waren, an die Flüchtenden, die starben und sterben vor den Grenzen sicherer Länder, wenn diese meinen “Das Boot ist voll”. Und an die Arche, die das Überleben sichert.

Rettungsgasse Arche Noah 2.0 / Fluchtworte

am Langen Tag der Flucht, 28.September 2018

A4-Autobahnparkplatz Parndorf

www.artisik.com 2018